Der Fischereiausschuss des Europäischen Parlaments befürwortete am 31. März einen Mehrjahresplan, der ein Ende der Überfischung in der Ostsee vorantreiben würde.
Diese Positionist bedeutend, um das Prinzip klar festzuschreiben, dass Mehrjahrespläne den festgesetzten Zielen der reformierten Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) entsprechen sollen. Der vom Ausschuss verabschiedete Plan geht weit über den ursprünglichen Vorschlag der Europäischen Kommission hinaus. Dieser Vorschlag hatte das Ziel der GFP, die Überfischung in der EU zu beenden, nur ungenügend reflektiert. Das übergeordnete Ziel der GFP ist die Erholung der Fischbestände auf ein Niveau, welches den höchstmöglichen Dauerertrag ermöglicht, ohne die langfristige Stabilität der Bestände zu beeinträchtigen. Über dieses Ziel hinaus unterstützten die Ausschussmitglieder Maßnahmen, die in Kraft treten, sobald Fischbestände unter dieses Niveau fallen. Leider versäumte der Ausschuss aber klarzustellen, dass diese Ziele und Maßnahmen für alle Bestände gelten, einschließlich Beifänge.
Wir erwarten nun, dass die Empfehlungen des Fischereiausschusses, die Überfischung in der Ostsee schnellst möglichst zu beenden, vom Plenumdes Europäischen Parlaments Ende April bestätigt werden. Gleichzeitig fordern wir die europäischen Fischereiminister auf, die Forderungen des Fischereiausschusses in ihre Stellungnahme zum Plan zu übernehmen.
Erst im Mai 2013 hatten sich die Entscheidungsträger der EU in der ehrgeizigen Reform der GFP darauf geeinigt, die Überfischung wo möglich bis 2015, spätestens jedoch bis 2020 zu beenden. Die GFP kann dieses Potential jedoch nur erreichen, wenn dieselben Entscheidungsträger auch den Mut haben, entsprechende Maßnahmen vollständig und ohne Verzögerung umzusetzen.
Mehrjahrespläne sollen Fischereimanagemententscheidungen auf eine langfristige Grundlage stellen, um das ökologische und ökonomische Potential der Fischerei zu realisieren. Der Fischereiausschuss des Europäischen Parlaments hat sich unmissverständlich dafür ausgesprochen, dass der Mehrjahresplan für die Ostsee nicht hinter den Zielen der GFP zurückbleiben darf.
Der Pew Charitable Trusts veröffentlichte kürzlich den Bericht „Das Ruder herumreißen“, welcher die Bedeutung der nordwestlichen Gewässer Europas beschreibt und aufzeigt, wie die Überfischung wertvoller Fischbestände immer wieder das wirtschaftliche Wohl der küstennahen Gemeinden gefährdete. Wie im Bericht beschrieben, kann die GFP nur dann erfolgreich sein, wenn diejenigen, die für die Umsetzung der Fischereireform verantwortlich sind, das Ende der Überfischung nicht aus den Augen verlieren.
Uta Bellion leitet das europäische Meeresprogramm von The Pew Charitable Trusts.